Nie wieder Zahnschmerzen

Schlechte Zähne können viele Ursachen haben. Aber häufig sind es kleine, alltägliche Fehler in der Mundhygiene, die Karies, Parodontitis und Co fördern. Wir zeigen die neun wichtigsten versteckten Auslöser und was – wissenschaftlich bestätigt – dagegen hilft.

Wenn wir unsere Zähne pflegen, dann behalten wir nicht nur ein schönes Lächeln – wir schützen damit unseren ganzen Körper: Denn Zahnfleischentzündungen erhöhen das Risiko von Herzinfarkten und laut einer neuen Studie sogar das von Krebs.

Die schlechte Nachricht: Die Deutschen sind in Europa Schlusslicht, was die Zahngesundheit angeht. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie “Better Oral Health in Europe Platform”, die das  Marktforschungsinstitut IPSOS im Auftrag von GlaxoSmithKline und Wrigley durchgeführt hat. Die Forscher fanden heraus: Nur 44 Prozent der Deutschen haben ein vollständiges Gebiss. Damit liegen sie zusammen mit Frankreich auf dem vorletzten Platz – nur Polen ist schlechter.

Die gute Nachricht: Es gibt einfache Tricks um die Zähne effektiv zu schützen! Wir haben für Sie die besten gesammelt.

  1. Käse statt Obst

Ein Stück Obst zwischendurch scheint gesund zu sein. Für die Figur mag das stimmen – für die Zähne nicht. Denn auch der im Obst enthaltene Fruchtzucker ist Zucker und damit schlecht für die Zähne. Er ernährt Bakterien, die Säure produzieren und so den Zahnschmelz schwächen. Wer zwischendurch etwas essen will, sollte zu einem kleinen Stück Käse greifen, der regt die Speichelproduktion an. Das neutralisiert die Säure der Bakterien, so das Ergebnis einer Studien-Review in der Fachzeitschrift Australian Dental Journal.

  1. Kein Wasser nach dem Putzen

Viele spülen ihren Mund nach dem Zähneputzen mit Wasser aus. Doch genau das ist falsch. Zahnpasta enthält Fluorid, was den Zahnschmelz stärkt und vor Karies schützt. Dieser Effekt wurde von der renommierten Cochrane Collaboration klar bestätigt. Wenn wir nach dem Zähneputzen unseren Mund ausspülen, dann waschen wir auch das Fluorid heraus. Besser ist: Zähne putzen, bis sie sauber sind, und dann nur die Zahnpasta ausspucken.

Gegen Bakterien die Entzündungen verursachen, weil sie sich in Zahnzwischenräumen sammeln, hilft Zahnseide.

  1. Zahnseide

Jeder sollte mindestens einmal am Tag Zahnseide oder Interdentalbürsten benutzen. Das entfernt Essensreste und Bakterien. Gerade Letztere siedeln sich gerne in den Zahnzwischenräumen an und lösen dort Entzündungen aus. Zahnseide schützt davor.

  1. Nach dem Weintrinken warten

Viele putzen ihre Zähne direkt nachdem sie Rotwein getrunken haben, um eine Verfärbung der Zähne zu vermeiden. Doch genau das schadet den Zähnen: Die Säure im Wein weicht den Zahnschmelz auf. Wer dann putzt, trägt seine Zähne ab. Stattdessen sollten Sie eine Stunde warten und dann erst die Zähne putzen.

  1. Nach dem Essen warten

Aus dem gleichen Grund ist es übrigens besser, die Zähne vor dem Frühstück zu putzen und nicht danach. Wenn Bakterien vor dem Frühstück nicht entfernt wurden, produzieren diese mit dem Zucker, zum Beispiel aus Marmelade, Honig oder Müsli, Säure, die den Zahnschmelz aufweicht. Darum sollten Sie mit dem Zähneputzen auch nach dem Frühstück eine Stunde warten – oder eben vorher putzen.

  1. Nicht zu stark drücken

Viele schaden ihrem Zahnfleisch, weil sie ihren Zähnen etwas besonders Gutes tun wollen: Sie drücken ihre Zahnbürste zu stark auf, weil sie denken, so werden diese besonders sauber. Mit der Zeit führt das dazu, dass das Zahnfleisch zurückweicht und die Zähne immer länger aussehen. Viele halten das für eine normale Alterserscheinung. Doch es ist ein Zeichen für eine falsche Zahnputztechnik. Auf lange Sicht legt das die Zahnhälse frei und kann sogar dazu führen, dass die Zähne ausfallen. Auch schadet das dem Zahnschmelz. Darum sollten Sie nur sanft aufdrücken, weiche Zahnbürsten verwenden und mit leicht kreisenden Bewegungen putzen. Elektrische Zahnbürsten können ebenfalls eine Alternative darstellen – zu diesem Schluss kommt auch eine Studie in der Fachzeitschrift Clinical Oral Investigation.

  1. Diabetiker müssen besonders aufpassen

Zungenschaber entfernen Bakterien, die Mundgeruch und Parodontitis verursachen können

Studien weisen darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen Diabetes und Zahnfleischerkrankungen gibt. Diabetiker sollten also besonders aufpassen. Für sie ist es sinnvoll, besonders auf regelmäßige Zahnarztbesuche zu achten und mindestens alle sechs Monate zur Vorsorge zu gehen.

  1. Zunge putzen

Belag auf der Zunge kann zu schlechtem Atem führen und bildet einen optimalen Nährboden für Bakterien. Die Zunge können Sie mit einer Zahnbürste oder einem speziellen Zungenschaber reinigen. Dieser Effekt wird sogar von einer Cochrane-Review bestätigt. Es reicht dabei nur leicht zu putzen, um die Bakterien loszuwerden.

  1. Stoff als Zahnbürstenersatz

Haben Sie schon einmal mit einem Finger die Zähne geputzt, weil sie keine Zahnbürste hatten? Das nächste Mal wickeln Sie besser ein Stück Stoff um den Finger – und streichen etwas Zahnpasta drauf. Gut eignet sich zum Beispiel ein frisches Handtuch. Es wirkt besser als der Finger, weil die Oberfläche rauer ist und darum den Zahnbelag besser entfernt.